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Wespennest Nr.184
Wespennest Nr.184

Inhalt

Inhaltsverzeichnis table of contents (Leseprobe als PDF)
Andrea Roedig Editorial (Leseprobe als PDF)
Sabine Gruber Die Dauer der Liebe. Auszug aus dem gleichnamigen Roman
Andreas Lehmann Wer ich nicht bin
Valérie Rouzeau VROUZ. Gedichte
Malte Persson An das Gedicht
E.A. Richter Aus: Totholz Licht
Hugo Kurt Gegenbewegungen. Dritte Ausschnitte

ZERBRECHENDE (UN-)ORDNUNGEN
Birgit Sauer Die Ordnung des Staates. Unordentliche Gedanken zum post-pandemischen und autoritär-militaristischen Staat
Meinhard Rauchensteiner Der Untergang des Abendlandes als Sitzordnung. Bemerkung zu Protokoll und Zeremoniell anhand kleiner Beispiele (Leseprobe als PDF)
Ulrich van Loyen Ernste Spiele. Feldforschung in Italien
Natascha Strobl Kein Weg zurück. Multiple Krisen, entgrenzte Kulturkämpfe und die Notwendigkeit eines nicht-dystopischen Blicks in die Zukunft
Lois Hechenblaikner Aus der Fotoserie «Après Ski»
Andrea Roedig, Lois Hechenblaikner Servus in Austria. Vom Zerbrechen der alpinen Ordnung
Christian Metz Brüchige Welt. Über Literatur als Reparatur
Stephan Steiner Löcher in der Geschichte. Unsere vergessene Zeitenwende
Valentin Groebner Im Land der alten Frauen. Ein Reisebericht
Martin Schürz Wer hat Angst vor Erbschaftssteuern? Über Armut, Grausamkeit und die Heucheleien der Vermögensverteidigungsindustrie (Leseprobe als PDF)
Friederike Gösweiner Ein poetologisches Making-of des Romans Regenbogenweiß. Wiener Vorlesungen zur Literatur

BÜCHER
Hazel Rosenstrauch Gaspard Kœnig: Mit Montaigne auf Reisen
Chris Zintzen Hanne Römer/.aufzeichnensysteme: RAUTE
Thomas Eder Ferdinand Schmatz: STRAND / DER VERSE LAUF
Stephan Steiner Günther Anders: Gut, dass wir einmal die hot potatoes ausgraben / Günther Anders: Der Emigrant
Martin Reiterer Luz/Despentes: Vernon Subutex
Autor:innen, Anmerkungen, Buchhandel
 
wespennest 184
Zerbrechende (Un-)Ordnungen
Preis: EUR 14.00;
erschienen am 05.05.2023

Die Rede vom Krug, der so lange zum Brunnen geht, bis er bricht, ist alt und ewig wahr. Nicht vorhersehbar ist, wie lange eine Struktur halten wird, aber irgendwann geraten notwendig und nur scheinbar plötzlich die Dinge aus den Fugen. Mit diesem Schwerpunkt fängt wespennest das herrschende Zeitgefühl des Umbruchs ein und fragt weiter: Kommt die Globalisierung an ihr Ende? Kehrt der Staatsinterventionismus zurück? Ist die fossile Ordnung wirklich von gestern, wie funktionieren tipping points und wann werden aus Kassandrarufen echte Botschaften? Es wird aber auch, ganz allgemein, ums Ordnen, Umordnen und Aufräumen gehen, um Reparaturtechniken der Literatur etwa, um Kontrollverluste und die Transformation von Traditionen.

Brechen kann nur Hartes, Verfestigtes, das, was sich nicht beugen will oder kann. So schlau die buddhistischen Lehren vom biegsamen Grashalm sind und von der Flexibilität als Strategie des Überlebens: Das Gute am Festen und Starren ist, dass es zerbrechen kann. Wenn dieses Heft erscheint, will das Wort „Zeitenwende“ vermutlich niemand mehr hören. Tatsache ist aber: Kein Stein bleibt auf dem anderen. Wir müssen umdenken. Welche der alten Regeln gelten noch, und aus welchem Chaos formen sich neue Strukturen?

Das Zerbrechen von (Un-)Ordnungen zieht sich auch durch die Prosa und Dichtung außerhalb des Schwerpunkts: Variantenreich und existenziell in der Anfangspassage aus Sabine Grubers neuem Roman, als Spiel mit biografischen Eckdaten bei Andreas Lehmann, in mehrfachen Gegenbewegungen bei Hugo Kurt oder als sprachlich gewitzte Vermessung in den Gedichten von Valérie Rouzeau.

Der Buchbesprechungsteil reitet u.a. mit Montaigne durch Europa, beforscht die kontingenten Seiten künstlerischen Exerzitiums und würdigt die zeichnerische Umsetzung von Virginie Despentes’ Vernon Subutex durch Luz, den früheren Karikaturisten von Charlie Hebdo.


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C.H.Beck

Glanz und Elend

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