Waltraud Haas
Weiße Wut
Lyrik und Prosa
Englische Broschur, 14 x 22 cm, 120 Seiten
Preis: EUR 14.90 - ISBN 3-85458-509-8
Eiskalt und kontrolliert, "weiß" eben, ist die Wut, der Waltraud Haas in dichten und genau kalkulierten poetischen Bildern Ausdruck verleiht. Sie wird lustvoll festgehalten, um sich an den Institutionen zu reiben, denen ihre Personen in die Falle gegangen sind: den Beziehungen, der Familie, den psychiatrischen Anstalten. Die Wut als effiziente literarische Haltung, die es erlaubt, die frühen Verletzungen immer wieder neu zu beleben. Allein darin findet das literarische Ich Waltraud Haas' seine Stärke, aber auch seine Begrenzung, etwa wenn es wie in dem Gedicht
glashaus heißt:
ich wohne nicht
im elfenbeinturm
sondern in einer eremitage
ohne fensterläden
meine blumen verrecken
In lyrischen Prosatexten wie in Gedichten mißt Waltraud Haas den Raum aus, dessen Grenzen ihre literarischen Doppelgängerinnen immer von anderen gezogen sehen. Ihre Texte umkreisen Fixpunkte subjektiver weiblicher Welterfahrung, eine "weibliche Ästhetik", ohne jemals ins Klischee zu verfallen.
Waltraud Haas, 1951 in Hainburg/Donau geboren, lebt seit 1970 in Wien. Studierte Graphik an der Hochschule für Angewandte Kunst, Germanistik und Philosophie an der Universität Wien. Seit 1984 freie Schriftstellerin. Schreibt Lyrik und Prosa. Zuletzt erschienen:
LOTs tochter. Gedichte. Wien 1991.